Zum ersten Mal interpretiert der 50jährige Choreograph und Tänzer Tomi Paasonen sein Werk auf der Theaterbühne und widmet sich dabei der kinetischen Energie und ästhetischen Aspekten der Choreographie. Noch nie hat er selbst in einem seiner eigenen Stücke getanzt. Nachdem seine Tanzkarriere 1997 vorzeitig durch einen Unfall unterbrochen wurde, realisiert er nun mit seinem Tanzstück seit Jahrzehnten seinen ersten Soloauftritt. Mit Retrospectrum legt er keine reine Retrospektive vor, sondern ein selbständiges Stück, in dem er sein Lebenswerk neu fokussiert. Eine Rückschau, die sich vorwärtsbewegt. Die queere Autobiographie fächert Welten auf, die aus einem Prozess des Zurückschauens, der Konsolidierung, des Destillierens und der Neuverkörperung bisheriger Arbeiten herrühren.
 
Der Choreograph und Regisseur Tomi Paasonen choreographierte in den letzten drei Jahrzehnten fast 70 Stücke. Er arbeitete in unterschiedlichsten Kontexten, realisiert Projekte mit Tänzerinnen und Tänzern, Künstlern, aber auch mit Laien, Menschen mit Behinderung und Vertretern verschiedener Minderheiten. Über die Jahre entwickelte er somit ein vielfältiges Archiv an choreographischen und   ästhetischen Arbeitsmethoden und Ansätzen. Nach fünf Jahren als künstlerischer Leiter eines Tanzzentrums kehrt er nun zu seinen Ursprüngen zurück.