Götz von Berlichingen
FreitagFreitag | 22. November22.11. | 2019 | 19:30 Uhr | Tickets 13 € - 23 € | ||
SamstagSamstag | 23. November23.11. | 2019 | 19:30 Uhr | Tickets 13 € - 23 € |
FreitagFreitag | 22. November22.11. | 2019 | 19:30 Uhr | Tickets 13 € - 23 € | ||
SamstagSamstag | 23. November23.11. | 2019 | 19:30 Uhr | Tickets 13 € - 23 € |
Ein Mann wird seiner gesellschaftlichen Funktion enthoben, seine Werte werden für nichtig erklärt, und auch seine Art der Konfliktlösung gilt plötzlich als überholt. Der Ritter Gottfried von Berlichingen versteht die Welt nicht mehr. Bis jetzt war er nur Gott, seinem Kaiser und seinem Gewissen verpflichtet. Das Wohl der kleinen Leute lag ihm am Herzen, dafür hat er gekämpft, wenn auch mit unkonventionellen Mitteln. Jetzt soll er sich einer allgemeinen Rechtssprechung unterwerfen und einer Moral folgen, mit der er sich nicht identifizieren kann. Kein Wunder, dass er in die Krise gerät.
In einer kompakten Fassung für sieben Spieler untersucht Tilman Gersch den Mythos des Querkopfs mit der eisernen Faust und dem goldenen Herzen. Vier Schauspieler und drei junge Männer aus Ludwigshafen erzählen Goethes frühes Sturm und Drang-Stück auf ihre Weise. Sie zeigen die Ambivalenz des Ausnahmecharakters Götz; seine Unbelehrbarkeit und Selbstüberschätzung genauso wie seine optimistische Kraft und entwaffnende Anarchie. Wenn Gottfried am Ende sagt, er habe sich überlebt, ist das eine kluge Erkenntnis. Ob es eine gute Nachricht ist, muss jeder selbst entscheiden.
Ein „Sturm und Drang“-Fieber hat die Aufführung selten, dafür überzeugt Gerschs kluge Konzeption, die am Ende dem resignierenden Götz etwas wahrhaft Verwirrtes und Gebrochenes gewährt, eine plötzliche Hellsichtigkeit, in der sich die Tragik des vergeblichen Lebens zu erfüllen scheint.
Mannheimer Morgen
Die Inszenierung eröffnet verblüffende Gedankenspiele.
Die Rheinpfalz
Die vier Götze haben keine Eiserne Hand (wie es der Beiname des Götz verlangt), sondern stecken stattdessen den rechten Unterarm wiederholt in eine Papprolle. Hochgehoben wirkt er wie eine Kampfansage. Die Entindividualisierung nähert sie der Karikatur an. Aber die Inszenierung balanciert geschickt auf dem Grat zwischen Ernsthaftigkeit und Groteske.
nachtkritik
Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen
FR, 22.11.19, 19:30 UHR
SA, 23.11.19, 19:30 UHR
FR, 14.02.20, 19:30 UHR
SA, 15.02.20, 19:30 UHR, S 2
SA, 07.03.20, 19:30 UHR
MO, 09.03.20, 19:00 UHR
Inszenierung und Bühne Tilman Gersch
Kostüme Miriam Grimm
Musik Alex Gunia
Dramaturgie und Textfassung Barbara Wendland
Mit Jörg Malchow, Luis Quintana, Stefan Schießleder, Meinolf Steiner, Yusuf Beder, Anton Geburek, Mohammed Nick Nayeri
KLEINE BÜHNE
Einheitspreis 23 € / ermäßigt 13 €
Dauer 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause