Ab jetzt
FreitagFreitag | 29. November29.11. | 2019 | 19:30 Uhr | Tickets 22 € - 40 € | ||
SamstagSamstag | 30. November30.11. | 2019 | 19:30 Uhr | Tickets 22 € - 40 € |
FreitagFreitag | 29. November29.11. | 2019 | 19:30 Uhr | Tickets 22 € - 40 € | ||
SamstagSamstag | 30. November30.11. | 2019 | 19:30 Uhr | Tickets 22 € - 40 € |
Alan Ayckbourn kann ohne Übertreibung als erfolgreichster Gegenwartsdramatiker Großbritanniens bezeichnet werden. Seine inzwischen über 80 Stücke sind im besten Sinne „well-made“, leben vom typisch britischen schwarzen Humor, sind pointierte Kommentare zur heutigen Zeit und bewegen sich in der Figurenzeichnung virtuos zwischen Klischee und Charakterstudie. Ab Jetzt entstand 1989, und was damals als Dystopie erschien, kommt inzwischen der Realität bedenklich nah. In einem Londoner Vorort lebt Jerome nach der Trennung von seiner Frau und der gemeinsamen Tochter mit einem weiblichen Roboter zusammen. Er verschanzt sich hinter Fensterläden aus Stahl, denn draußen haben die sogenannten „Töchter der Finsternis“ die Herrschaft übernommen. Jerome ist Komponist und leidet unter einer kreativen Blockade. Um wieder Zugang zu seinen künstlerischen Ressourcen zu bekommen, bräuchte er die Nähe seiner Tochter. Im Kampf um das Sorgerecht greift er zu extremen Mitteln.
Karin Beiers geglückte Inszenierung treibt die Satire auf die Spitze. Das gelingt ihr nicht zuletzt durch ein hervorragendes Ensemble, allen voran Götz Schubert als Jerome sowie die großartige Lina Beckmann als gescheiterte Schauspielerin Zoe. Weil sich das Jugendamt ankündigt, soll Zoe für einen Tag Jeromes Geliebte geben und greift bei ihrem Auftritt allzu tief in die Trickkiste. Aus der im Stück vielleicht etwas zu flach geratenen Künstlerinnen-Karikatur macht Lina Beckmann einen anrührenden Menschen, dessen Selbstüberschätzung jede Menge Anlass für verzweifelte Komik bietet. Jeromes Tochter wird von Gala Othero Winter gespielt, ihr außergewöhnliches Talent war in Ludwigshafen schon beim Kaufmann von Venedig zu bewundern. Unter der Intendanz von Karin Beier gehört Ab Jetzt zu den großen Erfolgsinzenierungen des Deutschen SchauSpielHauses Hamburg.
Regisseurin Karin Beier vereint beide Stillagen auf meisterliche Art: Slapstick trifft auf psychologische Durchdringung, Klamauk durchsetzt das tragische Gefühl. (…) Dieses Theater zeigt das Menschsein als schlechten Scherz und tollen Spaß zugleich. Applaus.
Die Zeit
Bilder © Klaus Lefebvre
Deutsch von Corinna Brocher und Peter Zadek
Werkschau Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
FR, 29.11.19, 19:30 UHR, COM 2, TG 4, TG 5
SA, 30.11.19, 19:30 UHR, S 2, TG 1, TG 3
Inszenierung Karin Beier
Bühne Thomas Dreißigacker
Kostüme Hannah Petersen
Musik Jörg Gollasch
Dramaturgie Christian Tschirner
Mit Lina Beckmann, Yorck Dippe, Ute Hannig,
Götz Schubert, Gala Othero Winter
GROSSE BÜHNE
Preise 40 € / 34 € / 28 € / 22 €
Dauer 2 Stunden, keine Pause